Kai Barkowsky

Fridolin Schley
entzündete diese Kerze am 25. Dezember 2025 um 19.12 Uhr

Kai und ich waren Cousins zweiten Grades - und im Studium in Berlin gut befreundet. Wir teilten die Liebe zum Kino, diskutierten danach beim Bier über die Filme. Seine norddeutsch-ruhige, zugewandte Art, seine Klugheit, sein Interesse für Politk und Kultur und seinen trockenen Humor habe ich sehr gemocht. Er gab einem immer das Gefühl, willkommen zu sein. Das ist nicht wenig. Obwohl wir uns danach viele Jahre aus den Augen verloren haben, verbinde ich immer noch schöne Kleinigkeiten und Erinnerungen im Alltag mit ihm. Wie es das höchste Lob aus seinem Mund war, wenn er einen Film als "Kracher" bezeichnete. Den Ausdruck benutze ich bis heute. Oder wie er sich über manch peinlichen Politiker lustig machen konnte. Er strahlte auf seine zurückgenommene Art ein aufmerksames, ehrliches Interesse aus; ich weiß noch, wie mir das auffiel, vielleicht weil nichts Aufgesetztes daran war. Ein bisschen einzelgängerisch war er damals sicher, aber auf eine autonome, offene und warmherzige Art, die ich sehr besonders und sympathisch fand.